Die Pariser Oper setzt ihre Erkundung von Richard Wagners kolossalem Ring unter der Regie von Calixto Bieito fort. Nach der Schlussszene von Das Rheingold, in der die Götter nach Walhall aufsteigen, konzentriert sich Die Walküre, der zweite Teil des Zyklus, auf die Menschen in Gestalt der Zwillinge Sieglinde und Siegmund.

Während ihre unbändige, inzestuöse Leidenschaft den Zorn der Göttin der Ehe, Fricka, entfesselt, bewegt sie die Walküre Brünnhilde zutiefst und veranlasst sie, sich ihrem Vater, dem Gott Wotan, zu widersetzen.

Um die Kraft der menschlichen Liebe, aber auch die Widersprüche eines Gottes auszudrücken, der ein Wesen zeugen möchte, das frei ist, aber dennoch seinem eigenen Willen unterworfen ist, schreibt Richard Wagner Musik, die abwechselnd lyrisch und sinnlich, feurig und heroisch ist, wie die berühmte „Walkürenritt“.